Die Konditoren-Innung Dresden bemüht sich, ihren verdienten Althandwerkern jährlich ein schönes Ereignis zu organisieren. Nicht immer gelingt das, so konnte 2013 solch eine Veranstaltung leider aus organisatorischen Gründen nicht stattfinden. Aber am 13. Mai 2014 war es dann endlich wieder so weit, die schon lange gewünschte Tagesfahrt nach Prag konnte starten. 

So trafen sich dann am Dienstagmorgen 28 Seniorenhandwerker vor dem Neustädter Bahnhof, um in den Bus der Firma Reise-Wünsche aus Schwepnitz einzusteigen. Um es gleich vorweg zu nehmen, der Busfahrer, Herr Otto, versorgte uns während der gesamten Fahrt mit vielen interessanten Informationen zu den Sehenswürdigkeiten an der Strecke und auch manche Hintergrundinformation konnte er allen Reisegästen liefern. So vergingen die reichlich zwei Stunden bis Prag sehr schnell und als wir gegen 10.30 Uhr in Prag unsere tschechische Reiseleiterin Rosa an Bord nahmen, war auch die Sonne mit uns in Prag angekommen. Mit Rosa hatten wir einen Volltreffer gelandet. Im besten schweijkschen Deutsch erzählte Sie sehr viel über Prag, die Tschechen und  sich selbst, sie beantwortete jede gestellte Frage und sorgte mit ihrer fröhlichen Art für beste Laune. Kein Wunder, dass der Vormittag auf der Kleinseite und dem Hradschin sehr schnell verging. Mit dem Bus erkundeten wir diese Prager Seite der Moldau. Rosa zeigte uns die Villa von Karel Gott, das alte (und verfallene) Strahov - Stadion und den „Prager Eiffelturm“, beides auf dem Laurenziberg. Wir besuchten die Burg und den Veitsdom und konnten um 12.00 Uhr noch die Wachablösung am Haupttor der Prager Burg erleben. 

Danach brachte uns Herr Otto zum Mittagessen, welches wir auf dem Botel „Admiral“ einnahmen. Dieses Hotelschiff liegt auf der Moldau und ist sehr edel ausgestattet - dunkle Täfelung, viel Messing und edle alte Möbel. Das Mittagessen war sehr schmackhaft und der Regen, der während unserer Mittagspause wie aus Kannen aus den Wolken fiel, störte uns nicht. Nach dem Essen brachte uns der Bus auf die Altstädter Seite und als wir am Hauptbahnhof - auf dem fast einzigen Parkplatz Prags für Nicht-Prager - ausstiegen, lachte die Sonne wieder.

Wir spazierten durch enge Gassen - für den weitläufigen Wenzelsplatz mit seinen Geschäften fehlte leider die Zeit -  hinunter zum Altstädter Ring. Dieser große Platz mit der berühmten Aposteluhr, dem Blick zum Pulverturm und den vielen schönen alten Häusern ist es eigentlich Wert, dass man sich viel Zeit nimmt - leider hatten wir nur wenig davon. Aber unsere Rosa hatte noch ein Highlight für alle. Im Gemeindehaus waren Plätze zum Kaffeetrinken reserviert. Das Gemeindehaus ist ein großartiger zweiflügliger Jugendstilbau aus der Zeit der Habsburger. Aus dieser Zeit stammen fast alle Häuser der Altstadt. Prag ist im 2. Weltkrieg nicht zerstört worden.

Das eigentliche Café ist eine große Halle mit Jugendstilleuchten aus Glas, Jugendstilmöbeln, Jugendstiltapeten, Jugendstilwandmalereien, Live-Kaffeehausmusik - man konnte sich in diese Zeit zurückversetzt fühlen. „Zurück“ war unser Wort – es war leider schon so weit, die Heimreise anzutreten und uns von unserer Rosa zu verabschieden. Selbst ganz zum Schluss hatte sie mit typisch Prager Bonbons und der passenden Geschichte dazu noch etwas Interessantes zu erzählen. 

Im Bus auf der Heimreise zogen sicherlich alle das gleiche Fazit: 

Es war eine sehr schöne, interessante Fahrt, man hat viel gesehen, obwohl eigentlich nur „Staub gewischt“ wurde. Ein Tag für Prag ist viel zu wenig. Wenn man die Stadt noch einmal individuell besucht, ist es sicher am besten,  mit dem Zug zu reisen und sich ein kleines preiswertes Hotel in der Innenstadt zu nehmen (Die gibt es tatsächlich!).

Und die Füße zogen ihr eigenes Fazit: Gut, dass unser Mensch jetzt sitzt!!!